Der große Preis-Puzzle: Wie Märkte wirklich ticken

Hast du dich schon mal gefragt, warum Aktienkurse so wild schwanken? Forschende haben ein spannendes Rätsel gelöst.

Stell dir vor, du hast ein Spielzeug, das du für 10 Euro gekauft hast. Ein paar Tage später willst du es verkaufen, aber niemand will mehr als 5 Euro dafür zahlen. Das ist seltsam, oder? Genau so etwas passiert auch an der Börse. Manchmal sind Aktien viel mehr oder weniger wert, als sie eigentlich sein sollten. Das nennt man „exzessive Volatilität“. Forschende haben sich das genauer angesehen und ein Modell entwickelt, um das zu verstehen.

Was die Forschenden herausgefunden haben

Die Forschenden haben herausgefunden, dass die Kurse von Aktien, Anleihen, Rohstoffen und Währungen oft viel stärker schwanken, als sie sollten. Zum Beispiel sind Aktienkurse etwa viermal so volatil, wie sie sein sollten. Das bedeutet, dass sie viel stärker steigen und fallen, als es eigentlich logisch wäre. Außerdem haben sie festgestellt, dass die Preise oft nicht richtig sind. Manchmal sind sie zu hoch, manchmal zu niedrig. Das ist wie bei deinem Spielzeug, das plötzlich nur noch die Hälfte wert ist.

Wie haben sie das gemacht?

Um das herauszufinden, haben die Forschenden ein Modell namens Chiarella-Modell verwendet. Sie haben es so angepasst, dass es auch lange Zeiträume berücksichtigt. Dann haben sie die Preise von vier verschiedenen Arten von Wertpapieren seit etwa 1800 untersucht. Mit diesem Modell konnten sie den „echten“ Wert der Wertpapiere berechnen. So konnten sie sehen, wie stark die Preise wirklich schwanken und wie oft sie falsch sind. Sie haben auch herausgefunden, dass es bestimmte Richtungen gibt, in denen die Daten nicht so genau sind. Das nennt man „Schlampigkeit“ der Kalibrierung.

Warum ist das wichtig?

Das ist wichtig, weil es zeigt, dass die Märkte nicht immer so effizient sind, wie viele denken. Die Efficient Market Hypothesis sagt, dass alle Informationen sofort in den Preis einfließen und die Preise immer richtig sind. Die Forschenden haben gezeigt, dass das nicht stimmt. Stattdessen gibt es eine Art „Zugkrieg“ zwischen Menschen, die auf Trends setzen, und denen, die den wahren Wert schätzen. Das hilft uns zu verstehen, warum die Märkte manchmal so verrückt spielen.

Du willst mehr über die Studie wissen?

Die Forschenden, die das herausgefunden haben, heißen Jutta G. Kurth, Adam A. Majewski und Jean-Philippe Bouchaud. Ihre Arbeit wurde 2025 veröffentlicht.

Zum Original-Paper auf ArXiv